Ein Tag im Leben von… DoktorMac

Am Morgen vom Wecker aus dem Bett geholt werden? Nein, das mag ich nicht! Deshalb habe ich das Ding abgeschafft und stehe so um halb Sieben Uhr auf. Kurz nach den ganz privaten Dingen werden die E-Mails gecheckt, sonstige elektronische Morgenpost gelesen und wo nötig beantwortet. Oft beginne ich den Arbeitstag mit Lesen und Recherchieren über Mac-Computer und Support-Schwierigkeiten, dazu trinke ich gerne Schwarztee. Ab und zu kommt noch vor acht Uhr eine telefonische Anfrage bezüglich Support. Meist um neun Uhr bin ich beim ersten Kunden. Bevor ich mit dem Velo losfahre, bereite ich zu Hause die letzten Dinge vor: Heute brauche ich eine neue Festplatte, ein OS X Leopard, eine Maus – und unbedingt das Ladekabel fürs iPhone. Dann schnalle ich meine Freitag-Tasche um und gehe zu meinem Support-Fahhrrad und mache mich auf den Weg zum ersten Kunden. Kaum vor der Haustüre losgefahren, lacht mich eine Frau an und sagt: „Aha, so sieht der Herr Mac aus.“ Der erste Kunde ist in der Nähe des Rosengartens. Seine Schule hat die Mailadresse umgestellt und er konnte im Microsoft-Entourage keine Mails mehr empfangen. Gut, machte er zuvor ein Backup, bevor er selber versucht hat, das Mail-Konto neu anzulegen. Sonst wären nämlich alle Informationen verloren gewesen. So konnte ich die Entourage-Datenbank aus dem Backup zurückkopieren, die Einstellungen im Konto so eingeben, wie sie der Supporter der Schule mitgeteilt hatte – und schon läuft Entourage wieder korrekt! Bei der Kontrolle des Backups auf der externen Festplatte sehe ich, dass ein Ordner nicht korrekt kopiert wurde. Ich suche den Fehler und merke, dass darin eine defekte Datei liegt, die nur im Terminal einsehbar ist. Nicht mal mit sudo rm -R /Users/admin/Ordner/Datei kann ich sie löschen. Also beschliesse ich, dass wir den Ordner stehen lassen. Ich teile ihm dies mit. Der Einsatz hat deutlich weniger lange gedauert, als angenommen. Weil es schönes Wetter ist, setze ich mich ins Restaurant Rosengarten und mache ein paar Kundentelefone und lese einen Bericht zum Einbinden von Macintosh-Clients in eine Active-Directory-Umgebung. Bei einem anderen Kunden gibt es diesbezüglich Schwierigkeiten, doch die werden wir erst am Montag angehen. So bleibt noch etwas Zeit zum Recherchieren und mich vorbereiten. Eine Offerte wird besprochen und ein Kundentermin für nächsten Mittwoch abgemacht, einem PowerBook G4 ist die Festplatte defekt und muss gewechselt werden. Bald gehts weiter zu einem pensionierten Lehrer, der eine Schulung möchte. Heute ist der zweite Teil davon. Während 11/2 Stunden sitze ich neben ihm, leite ihn an und schreibe zugleich das Verlaufsprotokoll, damit er anschliessend selber nachvollziehen kann, wie das Vorgehen ist. Beim ersten Mal habe ich ihm ein Buch OS X Leopard aus dem Smart-Books-Verlag mitgebracht (dies ist in der Schulung inbegriffen). Er hat mir schon eine E-Mail geschrieben, dass er das Buch sehr gut versteht, was mich immer freut, solche Rückmeldungen zu erhalten. Wir arbeiten heute am Thema, welches Textverarbeitungs-Programm sich wann am besten eignet: Vor-und Nachteile von Word, TextEdit, AppleWorks – welches ja schon ein Dinosaurier ist… Dann werden einige Fragen geklärt. Wie wird eine Vorlage in Word erstellt, wofür eignet sich die PDF-Funktion übers Drucken-Menu, wann werden welche Bildformate benutzt und welches sind die 6 Möglichkeiten, eine CD auszuwerfen. Weiter wird der Scanner eingebunden und benutzt, damit Dateien per Mail versendet werden können. Die Themen in den Schulungen sind immer individuell verschieden und so ist es meist eine recht grosse Herausforderung, was nun kommt! Um halb Eins bin ich fertig, wir trinken noch einen Kaffee zusammen und ich fahre vom Murifeld wieder zurück Richtung Breitenrain. Unterwegs mache ich nun nur noch eine kurze Mittagspause im Migros-Restaurant am Burgernziel, esse einen Salat, denn ich habe den nächsten Termin bereits um 14 Uhr. In einem Architektur-Büro läuft der HP DesignJet Grossformat-Drucker nicht mehr korrekt: Aus VectorWorks 12.5.2 werden immer wieder nur halbe Seiten ausgedruckt. Die Fehlersuche gestaltet sich schwierig. Die fehlerhaften Ausdrucke sind auf mehreren Mac-Computern feststellbar. Also kann es nicht an einem einzigen fehlerhaften System liegen. Entweder ist der HP-Druckertreiber im Macintosh-System fehlerhaft oder der Drucker weist eine fehlerhafte Firmware auf oder der Drucker ist defekt. Ich beschliesse erstmal ein Firmware-Update zu machen. Nach längerer Suche finde ich dieses auf der Amerikanisch-Englischen HP-Website. Jedoch kann es nur über Windows installiert werden. Ich starte meinen Mac über BootCamp neu, lade die Firmware herunter und die HP-Installations-Software. Es klappt! Der Drucker kann wieder in Betrieb genommen und getestet werden. Die nächsten Tage werden wir merken, ob dies die Problemlösung mit dem Ausdrucken ab den verschiedenen Mac’s war. Während der Installation erhalte ich von einem anderen Büro einen Anruf, ihr Mac-Mini-Server könne per Fernwartung nicht mehr angesprochen werden, der Datenzugriff klappe jedoch problemlos. Nach telefonischer, erfolgloser Hilfe mache ich ab, in ca. 15 Minuten dort zu sein, da ich eben das Problem mit dem HP-Grossformat-Drucker gelöst habe. Bereits unterwegs erhalte ich nochmals einen Anruf des Server-Kunden und er teilt mir mit, es laufe alles wieder. Wir machen für die folgende Woche einen Termin ab, um das Problem näher zu analysieren. So kann ich noch zur letzten Kundin für heute fahren, einem Verein, der neu nach Bern gezügelt ist. und eine Lokalität in der Innenstadt hat. Dort gehts im Wesentlichen darum, die Installation nach dem Umzug zu überprüfen. Unterwegs gilt es noch einige Telefone zu beantworten. Ein Kunde hat seine AirPort und Mac Passwörter vergessen. Leider kann ich nur beschränkt weiterhelfen, da ich Passwörter grundsätzlich den KundInnen übergebe. Bald darauf habe ich Feierabend unk kann das schöne Spätsommerwetter auf einer gemütlichen Velofahrt nach Hause geniessen.

Mehr zum Thema