Wandern gehen

Mit einer WanderApp eine Wanderung vorzubereiten ist um einiges einfacher als mit den 50’000er Karten der Landestopografie. Beide Mittel zusammen ergeben die ideale Kombination. Doch, welche WanderApp ist die „gäbigste“? Lesen Sie hier meinen persönlichen Bericht.

In den letzten Jahren habe ich folgende WanderApps ausprobiert: 50’000er Karten der Landestopografie (seit über 40 Jahren), DVDs der Landestopografie, Wanderplaner, SchweizMobil und Swisstopo. Inzwischen ist Swisstopo mein Favorit – mit Einschränkungen.

Vor Jahren kaufte ich mir fast die ganze Schweiz auf den 50’000er Karten. Diese habe ich nun zum dritten Mal ersetzt mit den neusten Auflagen. Nicht, weil sie vom vielen Gebrauch kaputt gingen, sondern weil es doch einige Neuerungen gegeben hat. Ein paar wenige aus dem Berner Oberland und eine aus dem Jura musste ich öfter ersetzen, da sie vom vielen Gebrauch zerfetzt waren. Die papiernen Karten leisten mir immer wieder nützliche Hilfen.

Dann entdeckte ich die DVDs von SwissTopo und kaufte mir diese, weil sie doch wesentlich billiger waren als ein ganzer Satz 25’000er Karten der Landestopografie. Doch, lesen Sie hier, was damit passierte – der Preis war schlussendlich viel höher. Dann entdeckte ich die Wanderplaner App auf dem iPhone und war restlos glücklich mit der Planung und Speicherung von Wanderungen. Bald kam eine unübersichtliche Anzahl WanderApps heraus. Ich testete auch noch SchweizMobil, diese war mir jedoch zu wenig komfortabel und zu wenig genau. So konnte ich Wanderungen darin nicht abspeichern. Ich hatte dabei das Gefühl, sie würde vor allem für Touristen, welche nicht ortskundig sind gemacht.

So blieb ich mehrere Jahre beim Wanderplaner. Bis Anfang September 2021. Wir sassen im Hotel Glocke in Reckingen und planten die nächste Wanderung zum Teifschlüechtsee. Die App wollte die Wege nicht richtig berechnen, musste immer wieder zwangsweise beendet werden. Sowohl iPhone als auch der Wanderplaner waren auf dem aktuellen Stand. Irgendwann hatte ich genug. Ich schaute wieder mal SchweizMobil an, um die Routenplanung mit Speichern zu vermissen. Also öffnete ich auch noch SwissTopo – und siehe da, sie funktionierte und ich konnte sogar alles abspeichern! Mein Partner hatte mehr Geduld und schaffte es schliesslich nach vielen Versuchen, im Wanderplaner alles zu speichern. So gingen wir eben getrennte Wege: Ich in SwissTopo, er im Wanderplaner.

Für den letzten Tag unserer Wanderferien planten wir fürs Binntal. Ich lernte inzwischen die SwissTopo-App schätzen. Alles funktionierte bestens, ich konnte die Wanderung abspeichern. Ausserdem lud ich die Offline-Karten herunter.
Im Binntag angekommen, starteten wir unseren Rundgang und wollten dann talauswärts weiterwandern. Um abschätzen zu können, obs aufs Postauto reicht, schaute ich auf SwissTopo-App nach. Und siehe da: Sie war weiss! Nur die Wanderroute mit dem Höhenprofil war da, die Karte weiss. Ich schaute um mich – kein Nebel in Sicht, herrlicher Sonnenschein, warm, das Gelände gut sichtbar. Daran konnte es also nicht liegen. SwissTopo beenden, neu starten. iPhone ausschalten und wieder einschalten. Die SwissTopo-App zeigte nur noch Nebel.

SwissTopo „mit Nebel

Abends, beim Nachtessen im Hotel Glocke sicherte ich dann meine beiden Wanderungen. Gut, warens nur zwei! Dann löschte ich SwissTopo-App, installierte sie wieder neu, importierte die beiden Wanderungen – und alles funktionierte wieder wie erwartet.

Fazit: Es war eine einfache Wanderung, wir sind im Wesentlichen ohne Karte ausgekommen. Diese diente eher zur Versicherung, dass wir richtig sind. Einmal suchten wir einen Weg, der offiziell kein Wanderweg ist – und waren froh um das detaillierte Kartenmaterial. Da funktionierte SwissTopo auch noch und zeigte präzise unseren Standort an, so dass wir nach 50 Metern zurücklaufen den etwas versteckten Weg fanden. Gleichwohl: Eine weisse Karte – das darf einfach nicht passieren!

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