Cloud Drives – welche eignen sich wofür

Mittlerweile ist es gang und gäbe als Privater oder Kleinstfirma Daten „in der Cloud“ vorrätig zu halten. Angebote gibt es wie Sand am Meer. Worauf ist zu achten, welche Stolpersteine gibt es? Und: Die persönliche Meinung von Doktormac. Lesen Sie dazu folgenden Artikel.

Wofür sollen Cloud-Speicher oder Cloud Drives gebraucht werden können?
– Diese Speicher sind gerade bei Geräten mit wenig Speicherplatz gedacht als „Speicher für alles und jeden“.
– Sie sollen sicher sein (sicherer als die Daten auf dem eigenen Computer – dazu später mehr).
– Daten können auf mehreren Geräten gebraucht werden (z.B. iMac, MacBook Pro, iPad – oder sogar auch auf Windows-Computern)
– Daten werden geteilt mit anderen Benutzenden (Freigaben)
– Ein Cloud-Speicher dient oft auch als Ersatz für einen lokalen Server.

Zu folgendem ist zu sagen, dass ich nicht Jurist bin, jedoch viele Fachzeitschriften zum Thema gelesen habe. Daraus schliesse ich folgendes:
Cloud-Speicher sind irgendwo auf der Welt verteilt meist ist deren Standort unbekannt, machmal sind die Daten auf verschiedene Standorte verteilt. Grundsätzlich gilt bei amerikanischen Speichern wie Apple iCloud, Microsoft oneDrive, Dropbox etc. amerikanisches Recht, egal in welchem Land die Server stehen. Im Gegensatz dazu bieten explizite Schweizer Cloud-Anbieter mehr Rechtssicherheit in der Schweiz.
Weiter gilt, dass auf Cloud-Speicher keinerlei besonders schützenswerte Daten wie Arztzeugnisse, vertrauliche Berichte etc. gehören. Diese dürfen allenfalls auf einem End-zu-End-verschlüsselten Speicher abgelegt werden, bei dem ein starkes Passwort gebraucht wird und der Anbieter garantiert, dass er auf die Daten keinen Zugriff hat.

Cloud-Speicher werden entweder synchronisiert oder es wird direkt darauf zugegriffen. Beim Synchronisieren braucht der lokale Computer entsprechend viel Speicherplatz, dafür hat man auch ohne Internet-Verbindung den vollen Zugriff auf die Daten. Beim direkten Cloud-Zugriff – entweder über ein Programm das die Dateien direkt im Finder einbindet oder über den Browser – werden diese direkt im Cloud-Speicher geändert.
Es gibt auch Mischformen zwischen den beiden Modi Synchronisation und direktem Zugriff.
Egal, welchen Cloud-Speicher Sie brauchen: Der Dienst ist kein Backup! Werden Daten auf dem Cloud-Speicher gelöscht oder sind diese nicht erreichbar dann sind sie in der Regel weg und können nie wiederhergestellt werden (so hat etwa eine Berner Gemeinde vor kurzem die Daten verloren). Auch hier gibt es Ausnahmen, die manchmal funktionieren. So legt etwa Apple teilweise die Daten für 30 Tage ab dem Löschen in einem speziellen Bereich ab.

Seit einigen Jahren wächst das Angebot wie Sand am Meer: Reklame gibt es überall für Cloud-Speicher. Einer soll besser als der andere sein oder günstiger als die Konkurrenz.
In diesem Beitrag stelle ich ein paar der bekannten und etablierten Speicher kurz vor.
– Dropbox dürfte allseits bekannt sein.
– iCloud, Apples eigener Cloud-Speicher brauchen viele – nach dem Motto, was von Apple kommt muss ja gut sein.
– oneDrive von Microsoft verbreitet sich in Business-Bereichen immer mehr.
– kDrive von Infomaniak macht zur Zeit gross Werbung in der Schweiz (April/Mai 2021).
– OwnCloud und NextCloud preisen sich als allerseligmachende OpenSource-Alternativen an.

Dropbox kennen wohl viele, das Urgestein unter den Cloud-Diensten. Dieser ist in den USA beheimatet. Die Daten können sowohl synchronisiert als auch rein auf Dropbox vorrätig gehalten werden. Daten können auch mit anderen Benutzenden geteilt werden. Dropbox funktioniert seit Jahren zuverlässig, Platformübergreifend und auf vielen Geräten. Was bei Dropbox beachtet werden muss: Datenschutz ist untauglich, es gehören nur allgemein verfügbare Dokumente, rein gar nichts Vertrauliches, darauf! Uns ist bekannt, dass bei Freigaben für andere Benutzende ab und zu ein Problem auftaucht.

iCloud von Apple hat viele Dienste. So können sowohl die Ordner „Schreibtisch“ als auch „Dokumente“ direkt in der Cloud abgeglichen werden. Die Ordner sind dann auf allen Geräten, welche mit derselben AppleID eingerichtet wurden erreichbar. ACHTUNG: iCloud ist auch in den USA, es gilt amerikanisches Recht. Der Speicherplatz ist auf 2TB beschränkt und kann nicht erweitert werden. Danach werden Dateien nicht mehr synchronisiert. Weiter bereitet der Abgleich bei langsamen oder unterbrochenen Internet-Verbindungen immer wieder Probleme, so dass „Schreibtisch“ und „Dokumente“ inkosistent werden können.

oneCloud von Microsoft funktioniert mehr schlecht als recht auf Apple-Geräten, wie wir aus verschiedenen Konstellationen wissen. Die Synchronisation bereitet immer wieder Schwierigkeiten. Unsere Empfehlung ist, nur ASCI-Code zu verwenden und insbesondere auf sämtliche Sonderzeichen wie / (slash), \ (backslash), . (punkt), , (komma), etc. zu verzichten! Die Server befinden sich in Europa oder sogar in der Schweiz – jedoch ist, da Microsoft eine US-Firma ist, unklar, welches Recht gilt. Ich persönlich nehme an amerikanisches Recht.

kDrive wird von infomaniak aus der Schweiz angeboten. Wir sind dies aktuell am Testen. Zwischen Macintosh-Computern scheint es zu laufen. Offensichtlich gibt es Probleme mit Sonderzeichen. So werden / (Slash, Vorwärtsschrägstrich), welche auf dem Macintosh-Computer als solche dargestellt werden online via Safari-Browser im kDrive als : (Doppelpunkt) dargestellt. Zu einem Windows-Tablett werden dann die Dateien nicht mehr synchronisiert. Der Support von infomaniak gibt nicht viel her, da läuft ein Chat-Roboter.

OwnCloud bzw. NextCloud haben verschiedene Anbieter als Programme im Hintergrund laufen. Unsere Erfahrungen damit sind sehr durchzogen. So werden Dateien nicht korrekt synchronisiert, ausserdem droht Datenverlust.

Fazit: Hat man Dateien, die unkritisch sind, dann bietet sich Dropbox als zuverlässiger Speicher an. Bei Dropbox kann man jedoch den Datenschutz vergessen. Sollen Dateien zwischen Windows- und Macintosh-Platformen über mehrere Computer synchronisiert, abgeglichen oder freigegeben werden, dann gibt es immer mal Schwierigkeiten.
Allenfalls kommt – gerade bei heiklen Daten – ein Inhouse-Server im eignenen Geschäft (Windows oder NAS) in Frage. Alternativ kann auch ein dedizierter Server (z.B. WWCOM) angemietet werden. Diese Lösungen kosten natürlich einiges mehr als ein einfacher, wie oben beschriebener Cloud-Speicher.
Weiter gibt es immer wieder bei allen Cloud-Anbietern Probleme mit Zugriffsrechten. Diese sind oft nur schwer lösbar. Entweder ist ein enormer Aufwand vonnöten um das Problem zu lösen – oder es muss schlicht ein anderer Weg gesucht werden, um Daten auszutauschen. Support von Cloud-Anbietern – speziell wenn diese kostenlos sind, dürfen kaum erwartet werden. Gratis gibt es nichts auf dieser Welt. Also darf auch entsprechend wenig erwartet werden.
Auch wir können diesbezüglich nur beschränkt (kostenpflichtigen!) Support leisten, da wir genau so wenig Zugriff auf Cloud-Support haben. Jedoch sind wir gut vernetzt und kennen einige Tricks die oft umsetzbar sind.

Auch bei Cloud-Speichern gilt: Ein eigenes Backup ist Pflicht, denn Cloud-Anbieter sind nicht verantwortlich für Ihre wertvollen Daten.

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